Ausstellung * Schlaatz-Metamorphosen
Auf 15 Bildtafeln mit insgesamt 33 Einzelkompositionen zeigt die Potsdamer Künstlerin annhoff1 das Leben im Quartier. Besonders: Die Verwendung der Technik Cyanotypie
Wie ist das Lebensgefühl im Schlaatz? Was ist die soziokulturelle und gesellschaftliche Situation der Menschen hier? Nachdem die Künstlerin annhoff für die Gestaltung eines Kalenderblattes für den „ProPotsdam-Kunstkalender 2024“ mit dem Schwerpunkt Leben in den Quartieren ausgewählt wurde und sie ein Sommerferien Projekt zur Gestaltung der Schulspeisung durchführt, war ihr Interesse geweckt, auch eine Ausstellung zu dem Themenbereich Lebenswelt im Schlaatz zu kreieren.
annhoff selbst dazu: „In den vergangenen Wochen habe ich während des Fotografierens die Möglichkeit genutzt, mit den Bewohner:innen ins Gespräch zu kommen, um mehr zu erfahren über ihre Lebensfreuden und -ängste, ihre Wohn- und Arbeitssituationen, ihre Wünsche, Hoffnungen und Bedürfnissen. Ich habe so versucht, ein Gefühl für das Leben in dem Quartier Schlaatz zu bekommen. Die Quintessenz aus Gesprächen, eigenen Beobachtungen und Erlebnissen habe ich kreativ umgesetzt in einem grafischen Bilderzyklus mit dem Arbeits- und jetzt auch Ausstellungstitel „Schlaatz-Metamorphosen““.
Um Transformation im inhaltlichen, interpretatorischen und künstlerischen Sinn darstellen zu können, habe sie als Technik die Cyanotypie gewählt – „eine ideale Sommertechnik, da die Belichtung mit Tageslicht – möglichst mit intensivem Sonnenlicht – im Freien erfolgt“.
Das besondere an dieser Technik ist das „Umkehrverfahren“ bzw. „Negativverfahren“.
annhoff machte Schwarz-Weiß-Fotografien vor Ort und druckte diese auf Folie aus um sie als „Schablonen“ auf das mit einer lichtempfindlichen Emulsion bestrichene Papier zu legen. Im Ergebnis zeigt sich dann nach Belichtung und Wässerung ein blau-weißes Bild, bei dem alle blauen Flächen auf der Schablone weiß und alle weißen Flächen auf der Schablone die schwarzen Flächen waren. Somit ist ein Verfremdungsprozess entstanden.
Es sind in den vergangenen 2 Monaten ca. 70 Cyanotypien entstanden: Teilweise als Einzelmotive, teilweise als großformatige Arbeiten, für die ich zuvor Schablonen hergestellt habe, die ich aus diversen auf Folien ausgedruckte Fotosituationen puzzleartig zusammengesetzt habe, teilweise zu Collagen komponierte und gewebte Kunstwerke, aus zuvor erstellten Einzelmotiven. Für die Ausstellung ausgewählt und entstanden sind 15 Bildtafeln im Format 50 x 70 cm und ein großes Werk in 50 x 100 cm mit insgesamt 33 Einzelkompositionen.
Die Ausstellung kann kostenlos von Montag bis Freitag zwischen 8-16 Uhr im unteren Foyer des Bürgerhauses am Schlaatz besichtigt werden
Website der Künstlerin: www.annhoff.de
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